Sport für alle im Freien - Interview zum Förderprogramm Moderne Sportstätte 2022

© Karl-Heinz-Carle

Artikel der "Kölnischen Rundschau"


Zu den im Zeitungsartikel aufgeführten Maßnahmen gehören ergänzend die beiden Anträge aus dem linksrheinischen Kreisgebiet:

1. Aus Bornheim hat der SSV Merten 53.000 Euro für einen öffentlichen Gymnastik-Parcour erhalten, der voraussichtlich knapp 60.000 Euro kosten wird.

2. Die Stadt Rheinbach erhält 83.000 Euro zum Bau von zwei Beach-Vollyballplätzen und eines Fitnessparcours. Die voraussichtlichen Kosten werden 92.570 Euro betragen.:

 

Interview mit Karl-Heinz Carle


Karl-Heinz Carle (68) ist Vize-Präsident des Kreissportbundes Rhein-Sieg, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Rheinbach und innerhalb des KSB-Präsidiums als Ansprechpartner für den organisierten Sport im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zuständig. In den vergangenen beiden Jahren hat er sich intensiv um das Förderprogramm "Moderne Sportstätte 2022" und dessen Umsetzung in unserem Verbandsgebiet gekümmert.

 

Karl-Heinz, wie ist das Thema "Moderne Sportstätte 2022" bei dir gelandet?

Ich war bei einer Info-Veranstaltung zur Thematik mit Staatssekretärin Andrea Milz in Hennefer Meys Fabrik. Schon bei der Vorstellung ist mir aufgefallen, dass das Förderprogramm wie geplant nicht optimal umsetzbar war. Ich habe Änderungspunkte eingebracht, die auch berücksichtigt wurden.

Kannst du das bitte konkretisieren?

Das Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro war vorgesehen für Vereine mit eigener Sportanlage. Das wären bei uns - und in vielen NRW-Kommunen ebenfalls - nur wenige Vereine (z.B.  Schützenvereine) gewesen. Die Richtlinie wurde daraufhin so geändert, dass auch Vereine Anträge stellen konnten, die für mindestens zehn Jahre eine Sportstätte gemietet oder gepachtet haben und auch für Dach und Fach zuständig sind.

Alles in allem kann man sagen, dass das Förderprogramm "Moderne Sportstätte 2022" eine Erfolgsgeschichte ist. Woran liegt dies Deiner Meinung nach?

Erstens war es eine gute Idee, die Wertigkeit der Sportorganisation mit ihren Sportvereinen, den Gemeinde-, Stadtsport- und Kreissportbünden anzuheben, indem man die Antragstellung über sie hat laufen lassen. Zweitens war die Antragstellung online über eine Software möglich. Drittens lag die Entscheidungsebene beim organisierten Sport. Auch Rückfragen konnten immer wieder kurzfristig durch Vereine und Bünde in direkter Absprache selbst erledigt werden. Wir als Kreissportbund haben alle Anträge in unserer Zuständigkeit gesichtet, geprüft und auch die Höhe der Förderung festgelegt. Letztlich kann man feststellen, dass durch das ehrenamtliche Engagement in Vereinen und Bünden das Projekt maßgeblich beschleunigt und vorangetrieben wurde.

Wie geht es nun weiter? Brauchen wir eine Fortsetzung des NRW-Förderprogrammes?

Ich gehe fest davon aus, dass weitere Anträge gestellt würden, wenn ein Folgeprogramm aufgelegt wird. Als Kreissportbund würden wir es begrüßen, wenn wir auch Gelder zur Verfügung gestellt bekommen, um damit auch generell kommunale Sportstätten zu ertüchtigen. Also im Prinzip wie beim Förderaufruf II, nur ohne die Voraussetzung, dass es sich um eine Outdoor-Sportstätte handeln muss, die öffentlich zugänglich sein muss. Antragsberechtigt sollten Vereine und Kommunen sein. Prüfung und Entscheidung sollte durch die jeweiligen Stadt- oder Gemeindesportverbände erfolgen. Damit würde sichergestellt, dass die Mittel auch dahin fließen, wo wir vom organisierten Sport den Bedarf sehen.